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Russland - Deutschland bekräftigt Bereitschaft zum Ausbau der Zusammenarbeit mit Russland

Russland (bbabo.net), - Wer die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland in Frage stellt, sollte sich lieber überlegen, welche Dialog- und Einflussmöglichkeiten in Deutschland verbleiben. Brücken komplett abzubrennen werde die Welt nicht sicherer machen, sagte Oliver Hermes, Vorsitzender des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft.

Ihm zufolge wünscht sich die Mehrheit der Bundesbürger eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und Russland. Laut einer repräsentativen Umfrage des soziologischen Instituts Forsa im Auftrag des Ostausschusses befürworten 62 Prozent der Bundesbürger intensivere Beziehungen zwischen der EU und Russland.

Der Vorsitzende des VC wies darauf hin, dass die wirtschaftliche Bedeutung Russlands oft heruntergespielt und nur auf das Volumen des bilateralen Handels reduziert werde. „Aber der Außenhandel ist nur ein Teil unserer Wirtschaftsbeziehungen. Russland ist der größte Markt in unserem direkten Umfeld und eine wichtige Richtung für Investitionen“, sagt Oliver Hermes in einem Artikel.

Gleichzeitig wurde festgestellt, dass deutsche Unternehmen bereits lokale und regionale Produktionsketten geschaffen haben, um die Bedürfnisse der Kunden nicht nur in Russland selbst, sondern auch in anderen gut erreichbaren Märkten der Eurasischen Wirtschaftsunion und Zentralasiens zu erfüllen Russland.

Der Leiter des Ostkomitees erinnerte daran, dass mehr als 40 Prozent der Öl- und Gasimporte aus Russland stammen. „Die letzten Monate haben uns sehr deutlich gezeigt, dass wir bei der europäischen Energiewende weiterhin auf Erdgas angewiesen sind. Wir werden mittelfristig mehr, nicht weniger Gasimporte aus Russland brauchen“, betonte er. Insofern ist Nord Stream 2 notwendig, um Europa bis zur endgültigen Abkehr von fossilen Brennstoffen zuverlässig mit Erdgas und zukünftig mit Wasserstoff zu versorgen.

Oliver Hermes glaubt, dass neue Wirtschaftssanktionen, sei es gegen Nord Stream 2 oder gegen den russischen Finanzsektor, für beide Seiten hohe Kosten verursachen werden. Wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen werden zunehmend zu einem Instrument der Außen- und Geopolitik. Nach 30 Jahren Hyperglobalisierung droht der Zusammenbruch etablierter Produktionsketten, so der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft.

Hilfe

Der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft fördert die wirtschaftliche Entwicklung in 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Deutschlands Handel mit Osteuropa macht etwa ein Fünftel seines gesamten Außenhandels aus und ist damit wichtiger als der Handel mit den USA und China zusammen. Der VC hat rund 350 Mitgliedsunternehmen und wird von sechs führenden deutschen Wirtschaftsverbänden getragen.

Russland - Deutschland bekräftigt Bereitschaft zum Ausbau der Zusammenarbeit mit Russland