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Die Schweiz stimmt darüber ab, als erstes Land Tierversuche zu verbieten

Ob Tierversuche als erstes Land verboten werden, entscheiden die Stimmberechtigten in der Schweiz am Sonntag in einer Volksabstimmung, bei der auch über eine Verschärfung der Kontrollen der Zigarettenwerbung nachgedacht wird.

Aktivisten, die alle Experimente an Mäusen, Ratten und anderen Tieren beenden wollen, sammelten genügend Unterschriften, um die Abstimmung im Rahmen des Schweizer Systems der direkten Demokratie durchzuführen, und stießen auf starken Widerstand des riesigen Pharmasektors des Landes.

Die Industrie, zu der die Schwergewichte Roche und Novartis gehören, sagt, dass solche Forschungen notwendig sind, um neue Medikamente zu entwickeln.

Befürworter eines Tierversuchsverbots, das laut Regierungsdaten im Jahr 2020 in Schweizer Labors mehr als 500.000 Tiere zum Tode brachte, halten die Praxis für ethisch falsch und unnötig.

Die jüngste Meinungsumfrage ergab, dass 68 % der Befragten das vorgeschlagene Verbot ablehnen, was darauf hindeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass es genehmigt wird.

Der Vorschlag zur weiteren Einschränkung der Tabakwerbung wird wahrscheinlich angenommen, wobei 63 % der Befragten dafür sind.

Die Antworten der Wähler sind für die Regierung bindend, die dann über die Umsetzung der Vorschläge entscheidet.

Die Anti-Tabak-Kampagne, für deren Verabschiedung eine Mehrheit der Kantone und Stimmberechtigten erforderlich ist, will die bestehenden Werbebeschränkungen auf Werbung überall dort ausdehnen, wo junge Menschen sie sehen können.

Dies würde das Verbot von Werbung in Zeitungen, Kinos, dem Internet, bei Veranstaltungen und auf Werbetafeln beinhalten, wobei Befürworter sagen, dass solche Anzeigen das Rauchen von Jugendlichen fördern.

Die Regierung sagt, das geplante Vorgehen gehe zu weit, und hat Gegenvorschläge vorgelegt, die Werbung weiter reduzieren würden, sie aber in Zeitungen, Geschäften und im Internet weiterhin erlauben würden.

Ebenfalls am Sonntag beschlossen wird ein Regierungsvorschlag zur Abschaffung einer Steuer von 1% auf das von einem Unternehmen aufgebrachte Eigenkapital, eine Maßnahme, die angeblich die Investitionskosten senken und das Wirtschaftswachstum unterstützen würde.

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Die Gegner sagen, dass die Abschaffung der Steuer, die jährlich rund 250 Millionen Franken einbringt, hauptsächlich großen Unternehmen zugute kommen würde, während einzelne Steuerzahler das Defizit ausgleichen müssten.

Finanzielle Unterstützung für Schweizer Medien ist die letzte Frage, die am Sonntag von den Stimmberechtigten beraten wird. Mit einem Hilfspaket von 151 Millionen Franken will die Regierung die Schliessung weiterer lokaler Zeitungen und Radiosender abwenden.

Mit Slogans auf Plakaten mit der Aufschrift „Kein Steuergeld für Medienmilliardäre“ haben Gegner erklärt, der Vorschlag sei eine Verschwendung öffentlicher Gelder und könne die Unabhängigkeit der Medien gefährden.

Laut den neuesten Umfragedaten des Schweizer Senders SRG könnte die Abstimmung mit 49 % dagegen und 46 % dafür in beide Richtungen ausfallen.

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