Die Türkei und Armenien führten am 24. Februar in Wien eine zweite Gesprächsrunde zur Normalisierung der Beziehungen durch, um die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern wiederherzustellen.
„Die Sonderbeauftragten für den Normalisierungsprozess zwischen der Türkei und Armenien, Botschafter Serdar Kılıç und der stellvertretende Sprecher des armenischen Parlaments, Ruben Rubinyan, trafen sich heute [2. 24] in Wien“, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums.
„Die Sonderbeauftragten bestätigten, dass das ultimative Ziel der Verhandlungen darin besteht, eine vollständige Normalisierung zwischen der Türkei und Armenien zu erreichen, wie sie bei ihrem ersten Treffen in Moskau vereinbart wurde“, heißt es in der Erklärung.
Sie tauschten sich über mögliche konkrete Schritte aus, die gemeinsam zu diesem Zweck unternommen werden könnten, und bekräftigten ihre Zustimmung, den Prozess ohne Vorbedingungen fortzusetzen, stellte das Ministerium fest.
Der Normalisierungsprozess sieht die Aufnahme diplomatischer Beziehungen, die Öffnung abgeriegelter Grenzen und den Beginn von Wirtschafts-, Handels- und Transportprojekten zwischen den beiden Nationen vor.
Im Rahmen vertrauensbildender Maßnahmen nahmen die Türkei und Armenien die Charterflüge zwischen Istanbul und Eriwan wieder auf, während Armenien ein Embargo für türkische Waren aufhob.
Ankara und Eriwan hatten keine diplomatischen Beziehungen, und die Türkei schloss 1993 ihre gemeinsame Grenze als Zeichen der Solidarität mit Aserbaidschan, das in einen Konflikt mit Armenien um die Region Berg-Karabach verwickelt war.
2009 unterzeichneten Ankara und Eriwan die „Zürich-Protokolle“, um diplomatische Beziehungen aufzunehmen und ihre gemeinsame Grenze wieder zu öffnen, aber das Abkommen wurde wegen des Widerstands Aserbaidschans nie ratifiziert.
Im vergangenen Jahr unterstützte die Türkei Aserbaidschan nachdrücklich im sechswöchigen Konflikt mit Armenien um Berg-Karabach, der mit einem von Russland vermittelten Friedensabkommen endete, bei dem Aserbaidschan die Kontrolle über einen bedeutenden Teil von Berg-Karabach erlangte.
Diese Entwicklung gab den Anstoß, die Beziehungen zwischen Ankara und Eriwan zu normalisieren. Türkische Beamte sagten, Ankara werde den Normalisierungsprozess zwischen der Türkei und Armenien in Abstimmung mit Aserbaidschan fortsetzen.
bbabo.Net