Warum "Omicron" die Lunge weniger beeinflusst als der "Delta"-Stamm, ist Wissenschaftlern derzeit noch nicht vollständig klar. Darüber sprach Pavel Volchkov, Leiter des MIPT Genomic Engineering Laboratory.
Seiner Meinung nach liegt die Sache in den multiplen Mutationen, die das „Omicron“ trägt.
„Es gibt eine Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu Co-Rezeptoren (einem zusätzlichen Rezeptor auf der Zelloberfläche, der neben dem primären Rezeptor an ein Signalmolekül (Ligand) bindet) für das S-Protein“, erklärte Volchkov. - ACE2 (primärer Rezeptor) ist sehr wichtig und notwendig, aber es gibt auch Co-Rezeptoren. Sie bleiben die ganze Zeit im Schatten. Ihre Rolle ist nicht ganz klar. Möglicherweise hat sich durch die starke Veränderung des Omicron-Spike-Proteins auch die Affinität zu Co-Rezeptoren verändert“, so der Virologe.
Eine ähnliche Situation ist laut dem Experten bei HIV zu beobachten. Es hat den Hauptrezeptor CD4, der Co-Rezeptor kann beispielsweise CCR5 sein. Korezeptoren helfen dem Virus auch, in die Zelle einzudringen. Das heißt, der Hauptrezeptor sei zwar wichtig, aber für eine erfolgreiche Ansteckung nicht zu 100 Prozent ausreichend, erklärte der Virologe.
„Die „Delta“-Variante des Coronavirus kann einen dominanten Korezeptor haben, während das „Omicron“ einen anderen hat“, sagt Volchkov. „Der Unterschied in den Co-Rezeptoren ist eine mögliche Erklärung dafür, dass Omicron weniger in der Lage ist, Lungengewebe zu infizieren.“
Früher in einem Interview sagte die Leiterin von Rospotrebnadzor, Anna Popova, dass Omicron vergessen habe, wie man in das Lungengewebe eindringt.
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