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Amazon hebt geplantes Smartphone-Verbot für Lagerarbeiter auf

Bloomberg berichtet, dass Amazon beschlossen hat, die Verwendung von Smartphones durch Lagermitarbeiter am Arbeitsplatz nicht zu verbieten. Das Unternehmen hat seit Beginn der COVID-19-Pandemie die Maßnahmen für mobile Geräte gemildert und plant, Arbeitnehmern ab Januar nächsten Jahres die Nutzung mobiler Geräte zu verbieten. Allerdings hat Amazon nun beschlossen, diese Pläne aufzugeben.

Die Schadensbegrenzung kann darauf zurückzuführen sein, dass das Personal keinen Zugang zu Katastropheninformationen hat. Letzte Woche kamen sechs Amazon-Mitarbeiter bei einem Hurrikan bei einem Lagerhauseinsturz in Edwardsville, Illinois, ums Leben. Nach dem Vorfall forderten Mitarbeiter des Unternehmens den Arbeitgeber auf, ihnen in Notfällen die Nutzung von Smartphones zur Information und Kommunikation zu gestatten.

Bloomberg schrieb Ende letzter Woche über einen Fall, in dem ein Amazon-Disponent in Illinois einem Fahrer mitteilte, dass er die Rückgabe eines Spediteurs an ein Lagerhaus als Ablehnung der Route ansehen würde, was zur Entlassung des letzteren führen würde. Dies geschah zu einer Zeit, als ein Hurrikan über dem Staat wütete. Ohne eine Bestellung des Amazon-Managements könne das Unternehmen die Lieferung nicht stornieren und Kunden anrufen, betonte der Disponent.

Später gab das Unternehmen zu, dass die Aktionen des Versandkoordinators gegen die Sicherheitsrichtlinien von Amazon verstoßen. Das Management des Einzelhändlers versprach, den Vorfall zu untersuchen.

Amazon untersagte es Mitarbeitern, Smartphones am Arbeitsplatz zu verwenden, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Verlust vertraulicher Informationen zu verhindern. Angesichts der jüngsten Ereignisse wird das Unternehmen jedoch weniger Gelegenheit haben, das Verbot zu erneuern.

Letzte Woche forderten Amazon-Aktionäre das Unternehmen auf, ein unabhängiges Audit durchzuführen, das zu einer erhöhten Mitarbeitersicherheit führen soll. Bei der Prüfung wollen Investoren die Gründe für Personalfluktuation und hohe Verletzungen herausfinden.

Nach dem Hurrikan kritisierten ehemalige und aktuelle Mitarbeiter von Amazon das Unternehmen für unzureichende Berichterstattung und Sicherheit. Nach Angaben von Mitarbeitern zwingt das Unternehmen sie unter Androhung von Disziplinarmaßnahmen, bis hin zu Entlassungen, bei widrigen Wetterbedingungen zur Erfüllung ihrer Arbeitspflichten.

Mitte November stimmte Amazon zu, 500 Milliarden Dollar zu zahlen, weil es Fälle von COVID-Mitarbeitern nicht ordnungsgemäß gemeldet hat. Auch über Sicherheits- und Desinfektionsvorschriften hat das Unternehmen nicht berichtet. Amazon wird nun den lokalen Gesundheitsbehörden neue Coronavirus-Fälle melden.

Amazon hebt geplantes Smartphone-Verbot für Lagerarbeiter auf