Überlebende des Coronavirus müssen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen rechnen. Am gefährlichsten dürften die Auswirkungen auf Gehirn und Nervensystem sein, die laut Experten nicht nur zu kognitiven Beeinträchtigungen, sondern auch zu Schlaganfall und Koma führen können.
Der Virologe Maxim Shchelenkov sprach in einem Interview mit Evening Moscow über die Auswirkungen des Coronavirus auf die menschliche Gesundheit. Unter den schwersten Folgen von Neurocovid, also einer Schädigung des Nervensystems durch das Coronavirus, nannte der Experte Hirnschäden, Enzephalopathie, Delirium und Koma.
Der Spezialist betonte, dass Neurocovid in 80% der Fälle zur Entstehung eines Zytokinsturms führt, der wiederum Voraussetzungen für Hirnschäden und das Auftreten von Pathologien aufgrund von Viruspartikeln und Entzündungsmarkern schafft.
Shchelenkov erklärte, dass das Neurocovid in mehrere Stadien unterteilt ist. Die allen bekannte erste Stufe führe zu Geruchs- und Geschmacksverlust, stellte der Virologe fest. Im zweiten Stadium treten laut Facharzt Funktionsstörungen auf, zu denen Schlafstörungen, erhöhte Angstzustände, Panikattacken und Depressionen gehören.
Im dritten Stadium kann der Patient, wie der Experte feststellte, psychische Störungen oder Delirium erleiden, was zu Bewusstseinstrübung, Beeinträchtigung des Denkens, der Aufmerksamkeit und der Emotionen führt. Gleichzeitig betonte Shchelenkov, dass ein ähnliches Krankheitsbild bei jedem Coronavirus-Stamm auftreten kann.
Laut dem Virologen kann auch das recht milde Omicron zu einem Zytokinsturm führen. Der Spezialist sagte, dass die neue Version des Coronavirus auch eine starke Wirkung auf das Nervensystem habe. In einigen Fällen kann es laut Shchelenkov zu Verwirrung kommen, sowie Koma, Schlaganfall, Myelitis und Guillain-Barré-Syndrom können sich entwickeln.
Der Spezialist fügte hinzu, dass das erste Stadium von Neurocovid bereits mit den ersten Symptomen des Coronavirus auftritt und der Rest in der Post-Covid-Phase nach etwa 2-3 Monaten nach der Genesung auftritt. Shchelenkov empfiehlt, nicht auftreten von Post-COVID-Syndromen oder Neurocovid zu warten, sondern sich zwei bis drei Monate nach der Genesung von COVID-19 untersuchen zu lassen. Zudem trage die Impfung laut dem Virologen zum Schutz vor dem Coronavirus und seinen schweren Folgen bei.
bbabo.Net