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Russland - Kosachev verglich Putins Verhandlungen mit Orban und Johnson mit Selenskyj

Russland (bbabo.net), - Wenn es die gestrige Verschwörung in der europäischen Politik nicht gegeben hätte, dann wäre es wert, sie zu erfinden, alles ist so inszeniert. Zwei große europäische Treffen am Tag zuvor - in Moskau Putin und Orban, in Kiew Selenskyj und Johnson. Das Schicksal Europas wird ohne Übertreibung diskutiert.

Im ersten Fall geht es um Energiesicherheit und unterbrechungsfreie Versorgung der europäischen Verbraucher mit russischem Gas, um die Zusammenarbeit bei Impfstoffen zur wirksamen Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie auf dem Kontinent und um die Entwicklung der transeuropäischen Verkehrsinfrastruktur. Kernbotschaft: Je mehr Kooperation, desto weniger Konfrontation.

Im zweiten - über die Lieferung von Waffen und den Einsatz zusätzlicher Militärkontingente, über neue "zerstörerische" Sanktionen, über die Unmöglichkeit, die Minsker Vereinbarungen angesichts "externer Aggression" zu erfüllen und über die Eindämmung Russlands im Kontext einer unmittelbar bevorstehenden Krieg. Der Weg zur Kooperation kann nur durch eine Eskalation der Konfrontation geebnet werden.

Sowohl Orban als auch Johnson nennen sich Peacekeeper. Im ersten Fall war die Mission eindeutig ein Erfolg, da sich zwei Staatsoberhäupter in Moskau versammelten und die nationalen Interessen ihrer Länder nicht gegen, sondern in Verbindung mit den Interessen Europas verteidigten. Daher wurden spezifische Vereinbarungen getroffen, die für die kommenden Jahre und Jahrzehnte funktionieren werden. Im zweiten scheiterte es, weil in Kiew zwei in innere Zwistigkeiten verstrickte Politiker miteinander sprachen, von denen jeder versuchte, seine eigenen Probleme auf Kosten nationaler und noch mehr gemeinsamer europäischer Probleme zu lösen. Der Mehrwert des Meetings tendiert gegen Null.

Und jetzt kann ich die heutige Reaktion auf die gestrige Inszenierung aus Brüssel und anderen westlichen Hauptstädten leicht vorhersagen. Das Treffen in Moskau wird für spalterisch erklärt - Orban wird Verrat an der europäischen Idee und der euro-atlantischen Solidarität vorgeworfen, Putin wird erneut verdächtigt, Europa von innen heraus sprengen zu wollen. Das Treffen in Kiew wird als Chance für den Frieden gepriesen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Die aber durch neue Sanktionen und die Stärkung der militärischen Präsenz der Nato an der osteuropäischen Flanke verstärkt werden müssen.

Um das Schlagwort des späten zwanzigsten Jahrhunderts zu paraphrasieren, das sich damals auf Russland bezog, möchte man ausrufen: „Europa, ändere deine Meinung, du bist verrückt geworden!“.

Zum Abschluss - ein Bildschirm aus dem nächtlichen Newsfeed, wo zwei Nachrichten zufällig (oder nicht?) nebeneinander standen. Dafür gibt es keine Worte.

Russland - Kosachev verglich Putins Verhandlungen mit Orban und Johnson mit Selenskyj